Nach zwei Jahren Zwangspause wird die Halle in Vorbachzimmern endlich wieder zu einem Epizentrum der guten Laune im Vorbachtal. Die Theatersaison hat begonnen und schon am Premierenabend für ausgelassene Stimmung und offensichtlich viel Spaß beim Publikum gesorgt.
Unter der bewährten Regie von Bernd Schuch wird dieses Jahr der “Heilige Antonius“ aufgeführt. Das Stück dreht sich um zwei Ortschaften, die für den Erhalt ihrer gemeinsamen Kirche kämpfen, die genau auf der Grenze zwischen Ihnen steht. Und darin steht die Statue des heiligen Antonius, ebenfalls mitten auf der Grenze. Gemeinsame Interessen, könnte man meinen. Aber weit gefehlt. Oberochsenheim und Unterochsenheim pflegen seit Jahrhunderten eine innige Feindschaft. Und an der Spitze des Konflikts stehen aktuell der Kirchengemeinderatsvorsitzende Hermann Hägele (Georg Pauly) aus Oberochsenheim und seine Stellvertreterin Frida Öchsle (Rebecca Striffler) aus Unterochsenheim, die kein gutes Haar aneinander lassen. Den Dorfpfarrer hat die ewige Streiterei bereits in den Wahnsinn getrieben. Nun kommt Aushilfspfarrer Sebastian Schimmelmann (Florian Schmidt), der das Unmögliche schaffen will, die beiden Ortschaften zu befrieden. Die Unterstützung der Pfarrhaushälterin Erna (Jenny Thorwarth) und der italienischen Putzfrau Maria (Lea Striffler) ist ihm sicher. Trotzdem muss er schnell erkennen, dass der Dauerclinch eine größere Herausforderung ist, als ursprünglich angenommen. Schon könnten er seine Karrierepläne in weite Ferne rücken. Da schlägt auch noch die hohe Geistlichkeit in Person des Leiters des Bischöflichen Ordinariats Dr. Dr. Matthäus von Heiligenberg (Dennis Horn) auf. Der steht zunächst im Verdacht, ein bischöflicher Spitzel zu sein, offenbart aber Stück für Stück seine wahren Interessen, und gegen die verblassen die Karriereträume des Aushilfspfarrers.
Aber die Ober- und Unterochsenheimer lassen sich auch von ihm nicht so einfach beirren und streiten munter weiter. Eine Ausnahme bilden da lediglich Peter ( Simon Schmezer), der Mesner und Sohn des Kirchengemeinderatsvorsitzenden und Sabine (Amelie Jesse), die Organistin und Tochter der Stellvertreterin. Die verstehen sich sogar ausgezeichnet. Und sie entdecken dunkle Geheimnisse, nicht nur bei ihren Eltern, sondern auch beim hohen Herrn Dr. Dr.
Der jedoch lässt erst mal dunkle Wolken über der Kirchengemeinde aufziehen. Dann verschwindet auch noch der heilige Antonius von seinem Sockel. Das könnte das Aus für die Kirche bedeuten. Aber so leicht lassen sich weder Ober- noch Unterochsen ins Bockshorn jagen. Vielleicht hilft ja Antonius mit einem Wunder?
Lea Striffler, Dennis Horn, Jenny Thorwarth, Florian Schmidt und Rebecca Striffler gehören mit ihrer langjährigen Bühnenerfahrung inzwischen zu den etablierten Kräften. Noch immer sind sie begeistert bei der Sache, haben aber auch die nötige Routine. Amelie Jesse und Simon Schmezer hatten bei Ihrer ersten Saison Anfang 2020 sehr viel Spaß und Erfolg und knüpfen nahtlos daran an. Ein gutes Händchen hatte Spielleiter Bernd Schuch wieder mit der Auswahl von Georg Pauly. Der steht zwar zum ersten mal in Vorbachzimmern auf der Bühne, poltert aber gegen seine Widersacherin drauf los wie ein alter Hase.
Das Publikum an der Premiere darauf hatte offensichtlich seinen Spaß und viel gelacht. So war denn auch die Nervosität hinter der Bühne bald verflogen und der Spielfreude gewichen. Der begeisterte Applaus und die Kommentare aus den Reihen der Zuschauer waren der Lohn für die monatelange Vorbereitung der Spieler und ihres Spielleiters Bernd Schuch. Spieler und Spielleiter samt dem Team hinter den Kulissen konnten so beruhigt den nächsten Vorstellungen entgegen sehen und hatten auch bei den folgenden Vorstellungen viel beifall und Lob erhalten. Zwei veranstaltungen finden noch statt. Für die Freitagsvorstellung am 27. Januar sind noch Restkarten zu haben. Und zwar immer montags. mittwochs und freitags von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr unter der Tickethotline 0178/1146550. Bei der Samstagsvorstellung 28. Januar kann man allenfalls noch auf kurzfristig frei werdende Plätze spekulieren. Wer Karten reserviert hat und nicht kommen kann, sollte sich möglichst zeitnah abmelden, damit Interessenten von der Warteliste nachrücken können.