Im Rahmen eines Ehrungsabends hat sich der TSV Vorbachzimmern bei verdienten und langjährigen Mitgliedern des Vereins bedankt. Neben der Würdigung langjähriger Mitgliedschaft und der Verleihung von Ehrennadeln des Vereins und der Verbände wurden mit Angelika Naumann und Margot Busch auch zwei neue Ehrenmitglieder berufen.
Der erste Vorsitzende Steffen Reißenweber durfte außer den zu Ehrenden zahlreiche Mitglieder der Vereinsgremien, den Ortsvorsteher Gerhard Hauf, den Sportkreisvorsitzenden Volker Silberzahn und den Vorsitzenden des Turngau Hohenlohe Dr. Friedrich Bullinger begrüßen.
Reißenweber stellte einleitend den Verein vor. Von den 380 Mitgliedern sind viele aktiv im Trainingsbetrieb. Alleine im Kleinkinderturnen, wo der TSV mit dem Kindergarten Wolkenschloß kooperiert, ist der Andrang so groß, dass inzwischen eine weitere Gruppe aufgemacht wurde. 38 kleine Sportbegeisterte werden alleine hier an den Spaß an der Bewegung herangeführt. Insgesamt fünf Gruppen im Kinder- und Jugendbereich und sieben Gruppen im Erwachsenenbereich treiben derzeit aktiv Sport. Die Infrastruktur mit dem ehrenamtlich gut gepflegten Sportgelände und der 2014 sanierten Turnhalle ist bestens. Das Vereinsheim feierte 2020 sein 20-jähriges Jubiläum und erstrahlt seit Sommer in neuem Glanz.
In den übergeordneten Verbänden wie Sportkreis und Turngau ist der Verein ebenfalls durch diverse Funktionsträger vertreten.
Auch im gesellschaftlichen Bereich war der Verein wieder recht aktiv. Angefangen von einem Weißwurstfrühstück und Café-Nachmittag im Vereinsheim als Wachmacher nach den Corona-Lockdowns, als man im Frühjahr ein Zeichen für die einsetzende Normalisierung setzen konnte, war wieder für alle etwas geboten. Im Rahmen der alljährlichen Dorfputzaktion sammelten Jugendliche auf der gesamten Gemarkung Müll. Die Jahreshauptversammlung fand relativ „normal“ statt. Auch ein Maibaumfest der Jugendabteilung konnte wieder durchgeführt werden, allerdings noch in deutlich reduziertem Umfang. Aber schon die traditionelle Himmelfahrtswanderung unterschied sich kaum von denen aus der Vor-Corona-Zeit. Zeitgleich vertraten etliche Aktive den TSV auf dem Landesturnfest in Lahr und hielten damit auch diese Tradition hoch. Beim Kreiskinderturnfest war man unversehens in die Rolle des Mitveranstalters gerutscht. Eines der Highlights des Jahres 2022 war zweifellos das Dorffest, natürlich unter tatkräftiger Mitwirkung des TSV, sei es bei der Bewirtung oder den Vorführungen am Dorfzentrum. Kurz darauf fand ein weiteres Highlight statt, diesmal aus sportlicher Sicht: das Landeskinderturnfest in Künzelsau. Neben einer Reihe aktiver, jugendlicher Teilnehmer, stellte der TSV auch zahlreiche Helfer, die zum Gelingen des Großereignisses beigetragen haben. Im Sommer fanden die vereinsinternen Leichtathletik-Vereinsmeisterschaften und kurz darauf das Kinderferienprogramm der Stadt mit Beteiligung des TSV und auch das gut organisierte und auf große Resonanz stoßende Kinderzeltlager auf dem Sportgelände statt. Aus sportlicher Sicht bildete der Herbstfestlauf in Niederstetten letzten größeren Wettkampf. Der Verein wird neben dem Ehrungsabend noch die Jahresfeier und zusammen mit dem Gesangverein im Winter die Theaterveranstaltungen auf die Beine stellen. Auch die Skiausfahrt im Februar ist wieder geplant, falls es die Rahmenbedingungen wieder zulassen.
Einen Wermutstropfen fand der Vorsitzende in der ansonsten ganz ansehnlichen Bilanz. Für einzelne Turngruppen gab es Wartelisten und es mussten auch Anfrage abgelehnt werden.
Bei allem, was erreicht und geschafft wurde, erinnerte Reißenweber aber auch daran, dass das alles kein Selbstläufer sei. Im Verein sind noch alle Posten besetzt. Generell sei festzustellen, dass die Leute sich nicht mehr selbstverständlich dauerhaft binden und langfristige Engagements wie gewählte Ehrenämter eingehen wollen. Hier gelte es, neue Wege und Möglichkeiten zu suchen und auszuloten.
Ortsvorsteher Gerhard Hauf zeigte Respekt vor der großen Aufgabe, solch einen Verein in die Zukunft zu führen. Er appellierte an die Verantwortlichen, dran zu bleiben. Es sei hervorragend, dass sich so viele Leute noch derartig engagierten.
Nun waren die ersten Ehrungen an der Reihe. Los ging es mit den Auszeichnungen für verdiente Mitgliedschaften im Verein. Seit 25 Jahren hält Sebastian Hauf dem TSV die Treue. Einige Jahre davon als Beisitzer im Jugendausschuss und als Schriftführer der Jugendabteilung. Auch als Übungsleiter im Kinderturnen und beim Zeltlager des Turngau war er aktiv. Ebenfalls seit 25 Jahren ist Ulrich Vetter an Bord. In den Anfangszeiten war es noch üblich, dass nach den Theaterveranstaltungen Musikanten live für Stimmung in der Halle sorgten. Ulrich Vetter hatte hier mit seinem Akkordeon etliche Auftritte.
Für 50-jährige Mitgliedschaften wurden Ingrid Rogner, Richard Weigel, Karl Waldmann, Kurt Finkenberger und Hanne Reißenweber ausgezeichnet.
Menschen wir Ingrid Rogner, die einfach den Verein aus Kinder- und Jugendtagen aus Verbundenheit mit ihren Beiträgen unterstützen sei es laut Steffen Reißenweber zu verdanken, dass zum Beispiel für die Teilnehmer am Landeskinderturnfest die Meldegelder vom Verein übernommen werden konnten.
Auch Richard Weigel ist seit 50 Jahren TSV-Mitglied. Er hatte sich zudem einige Jahre als Bewirtschafter, also quasi als Nachschubverantwortlicher in der Jugendabteilung und später als Beisitzer im Vereinsausschuss verdient gemacht. Auch ein weiterer geehrter, Karl Waldmann war während seiner 50-jähigen Mitgliedschaft im Ausschuss beratend tätig. Seit 2017 ist er zudem Ehrenmitglied des Vereins.
Kurt Finkenberger kennt wohl jeder aus seiner Zeit als Bürgermeister in Niederstetten. Gewohnt hat er aber in Vorbachzimmern und war damit fast logischerweise auch Mitglied des TSV. Und das seit 50 Jahren. Aber als Bürgermeister hatte er auch stets ein offenes Ohr für Vereine, die rührig und aktiv sind. So konnte der TSV auch beim Bau des Vereinsheims über seine Unterstützung freuen. Er ist ebenfalls seit 2017 Ehrenmitglied des TSV und auch beim Walking aktiv.
Hanne Reißenweber schließlich ist aus dem TSV nicht wegzudenken. Bereits in den Siebziger Jahren begann sie als Kassiererin der Jugendabteilung ihre beispiellose Karriere im Verein. Seit 1977 wart und ist sie als Übungsleiterin bei den Schülerinnen, im Frauenturnen und im Aerobic aktiv. Zwischendurch war sie auch Beisitzerin im Vereinsausschuss. Darüber hinaus ist sie stellvertretende Vorsitzende und in diesem Rahmen für die runden Geburtstage und die Ehrenmitglieder zuständig. Außerdem war sie auch zwölf Jahre Bewirtschafterin, ein Amt, das sie nie mehr richtig los geworden ist. Man kann sich an kaum ein Fest, eine Veranstaltung oder eine Feier erinnern, bei dem Hanne Reißenweber nicht hinter den Kulissen aktiv und beim Aufräumen bis zum Schluss dabei war.
Um sich eine Ehrennadel beim TSV zu verdienen, muss man einige Jahre ehrenamtlich aktiv sein. Für die goldene Ehrennadel sind das 25 Jahre. Das hat Joachim Waldmann geschafft. Angefangen hat er als Kassierer der Jugendabteilung, war Übungsleiter Badminton, Bewirtschafter, Beisitzer im Ausschuss, von 2005 bis 2018 zweiter Vorsitzender und seither stellvertretender Vorsitzender.
Die höchste Ehrung ist damit aber noch nicht erreicht. Denn das ist die Ehrenmitgliedschaft. Die wurde dieses Jahr Angelika Naumann und Margot Busch verliehen. Beide sind seit 1966 Vereinsmitglied und und haben nun die nötige Reife, sprich in diesem Fall das nötige Alter, über das man ja bei Damen bekanntlich nicht spricht oder schreibt, um die Ehrenmitgliedschaft angetragen zu bekommen.
Dankbarkeit wird beim TSV aber auch den Mitgliedern gegenüber zum Ausdruck gebracht, die ein Ehrenamt begleitet, ihr Engagement aus welchen Gründen auch immer beendet haben. Steffen Reißenweber dankte in diesem Sinne Erika Hamm für ihre mehrjährige Tätigkeit als Schriftführerin und Rafael Lewosinski, der viele Jahre Beisitzer im Vereinsausschuss war und zwischendurch auch Übungsleiter beim Badminton.
Es folgte eine Ehrung des Württembergischen Landessportbundes, kurz WLSB, die durch den Sportkreisvorsitzenden Volker Silberzahn vorgenommen wurde. Die Ehrungsabende des TSV bezeichnete er als etwas Besonderes und Wunderbares, ein jährliches Highlight. Es sei eine 3G-Veranstaltung – Geselligkeit, Geehrte und Genuss. Ein Lob ging an den Ehrungsausschuss des Vereins. Der TSV sei auf Zack und mit seinen Ehrungen up to date. Deshalb hatte er aktuell auch nur eine Auszeichnung zu vergeben. Eigentlich sollte Volker Frank die silberne Ehrennadel des WLSB erhalten. Da legte der Sportkreisvorsitzende angesichts der langen Liste an Tätigkeiten aber sein Veto ein und übersprang Kraft seines Amtes diese Stufe. Denn Frank war lange Jahre bis zum erreichen der Altersgrenze Vorsitzender der Jugendabteilung, zuvor schon deren stellvertretender Vorsitzender, über 20 Jahre Übungsleiter im Schülerturnen, seit 2009 Beisitzer im Vereinsausschuss und seit 2013 Platzwart für das Sportgelände im Hauser Tal. Die Ehrennadel in Gold des WLSB wird stattdessen nachgereicht.
Dr. Friedrich Bullinger, langjähriger Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Turngau Hohenlohe nahm die Ehrungen des Turngau, des Schwäbischen Turnerbundes und des Deutschen Turnerbundes vor. Den Politiker hat er noch nicht ganz abgelegt. So forderte er mehr Anerkennung des Ehrenamtes. Denn das Ehrenamt sei der Sprit der Gesellschaft. Eine Ehrenamtskarte, wie sie in Nachbarbundesländern üblich sei, sei längst überfällig. Dass ohne Ehrenamtlich nichts laufe, habe man beim bereits angesprochenen Landeskinderturnfest in Künzelsau gesehen. Was geklappt habe, hätten die Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt. Auch er war voll des Lobes für den TSV, der im Turngau eine feste Größe sei und bei eben diesem Landeskinderturnfest wieder seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt habe.
Er zeichnete Dennis Horn mit der Ehrennadel des Deutschen Turnerbundes in Bronze aus für seine Tätigkeiten als Beisitzer im Jugendausschuss und Vorsitzendem der Jugendabteilung. Zudem war er Übungsleiter im Kinderturnen und einige Jahre als einer von zwei sportlichen Leitern für den gesamten Sportbetrieb des Vereins maßgeblich mitverantwortlich.
Für den Schwäbischen Turnerbund, kurz STB zeichnete Dr. Bullinger Michael Koch mit der silbernen Ehrennadel für seine langjährige Tätigkeit als Beisitzer im Jugend- und im Vereinsausschuss, die einjährige stellvertretende Vorstandschaft in der Jugendabteilung und die frühere Übungsleitertätigkeit im Jedermannsport aus.
Die gleiche Ehrennadel wurde Handsgeorg Haffelt verliehen. Er war langjähriger Vorsitzender der Jugendabteilung, quasi der Talentschmiede für künftige Ehrenamtliche auf Vereinsebene und Beisitzer sowie Bewirtschafter im Hauptverein und damit für die Einnahmen und indirekt für die Finanzierung neuer Sportgeräte mit verantwortlich.
Abschließend überreichte Dr. Bullinger zwei Ehrenbriefe des Turngau Hohenlohe mit Nadel, nach Bullingers Aussage die schönste Ehrennadel überhaupt.
Die können sich künftig Michael Albert und Günter Hammel anheften. Michael Albert war 16 Jahre Übungsleiter Badminton, ein Jahr Vorsitzender der Jugendabteilung und seit vielen Jahren Beisitzer im Vereinsausschuss mit Sonderaufgabe Social Media. Obwohl es ihn inzwischen tief ins Unterfränkische verschlagen hat, hat er seine Wurzeln nicht vergessen.
Günter Hammel war sowohl in der Jugendabteilung als auch im TSV selbst langjährig beratend als Beisitzer in den Ausschüssen tätig. Auch Oberturnwart, nach heutiger Lesart sportlicher Leiter war er etliche Jahre und mit Unterbrechungen ist er seit 1984 Übungsleiter, früher bei den Schülern, inzwischen im Männerbereich.
Der stimmungsvolle Abend klang bei angeregten Gesprächen in der festlich geschmückten Halle aus.